Heidelberg Joint Astronomical Colloquium

Im September 1859 kam Gustav Robert Kirchhoff auf die Idee, seinem Freund Robert Wilhelm Bunsen vorzuschlagen, für die chemische Analyse mittels Flammenfärbung einen Spektralapparat anstelle farbiger Gläser und Flüssigkeiten zu benutzten. Aus dieser Idee entstand die chemische Spektralanalyse. Eine zufällige Beobachtung brachte Kirchhoff zu der Erkenntnis, dass die Fraunhoferschen Linien im Sonnenspektrum Absorptionslinien sind, verursacht durch die chemischen Bestandteile in der Sonnenhülle. Durch gründliche Untersuchung des Sonnenspektrums konnte Kirchhoff viele der bekannten chemischen Elemente auf der Sonne nachweisen. Aus dieser Arbeit entwickelte sich ein breites Interesse an der Physik der Sonne und der Gestirne, und so entstand die Astrophysik. 1873 wurde der Bau eines Astrophysikalischen Observatoriums in Potsdam beschlossen. Kirchhoff lehnte es aber ab, dessen Leitung zu übernehmen.

Der Spektrograph, mit dem Kirchhoff in Heidelberg mit Blick durch ein Fenster des Hauses "Zum Riesen" die Astrophysik begründete, ist erhalten geblieben und heute in dem Potsdamer Institut ausgestellt.